Nahrungswald anlegen
Stellen Sie sich einmal vor: Sie gehen in den Garten und befinden sich sofort in einer farbenfrohen, lebendigen Umgebung, die sogar als Nahrungsquelle gilt. Gemeint ist der sogenannte Nahrungswald oder Lebensmittelwald, bestehend aus verschiedenen Bäumen, Sträuchern und Stauden, die Nahrungsmittel liefern. Alles nach dem Vorbild des natürlichen Waldes. Wir halten es für eine interessante Entwicklung. Womöglich denken Sie bei einem Lebensmittelwald an ein ambitioniertes Projekt von mehreren Hektar, doch dieses Konzept könnte auch für den Hobbygärtner interessant sein. Man kann sogar im eigenen Stadtgarten einen kompakten Nahrungsgarten anlegen. Neugierig? Lesen Sie weiter und lassen Sie sich inspirieren!
Was ist ein Nahrungswald?
Ein Nahrungswald ist ein Garten, der nach dem Vorbild eines natürlichen Waldes gestaltet wird und essbare Pflanzen und Bäume enthält, die Teil des Ökosystems sind und sich selbst versorgen können. Ein Nahrungswald ist nicht zu verwirren mit einem Gemüsebeet, wo oft einjährige Pflanzen gepflanzt werden. Nahrungswälder bestehen aus mehreren Schichten, die Sie auch im ‚realen‘ Wald finden, und zwar.
1.Große Bäume (Obstbäume mit Hochstamm und Nussbäume von 7 Meter oder höher);
2. Kleine Bäume (Obstbäume mit niedrigem Stamm und Nussbäume);
3. Sträucher (Kleinobst/ zartes Obst und Nusssträucher);
4. Kräuterpflanzen (feste Gemüsesorten, Kräuter und Blumen);
5. Kletterpflanzen;
6. Bodendecker;
7. Hülsenfrüchte und Pilze
Eine Mischung aus verschiedenen Bäumen und Pflanzen macht den Nahrungswald zum Erfolg. Hohe Bäume fangen Wind und können anderen Pflanzen einen sonnigen oder schattigen Standort bieten.
So gestalten Sie einen (kompakten) Nahrungswald
Ein Garten mit mehreren Schichten ist womöglich etwas ‚too much‘. Sie können das Konzept des Nahrungswaldes auch kompakt gestalten und verschiedene Skalen anwenden. Falls der Walnussbaum mit Hochstamm zu groß ist, entscheiden Sie sich einfach für den kleineren Apfelbaum. Es ist etwas Puzzeln, aber es lohnt sich! Schauen Sie einmal, wo die Sonne am meisten scheint. Obstbäume mögen Sonne aber Beeren- oder Kräutersträucher stehen gerne im Schatten des Baumes. Achten Sie bitte auch, ob die Bäume und Pflanzen matchen, denn manche Pflanzen können einen negativen Einfluss aufeinander haben.
Bäume und Pflanzen, die sich für einen biodiversen Nahrungswald eignen, sind unter anderem:
Bäume
Apfelbaum ‚Ecolette‘ (Malus domestica ‘Ecolette’) ist ein wunderschöner Obstbaum mit frisch sauren Äpfeln, die im September pflückreif sind. Dieser Apfelbaum blüht mit weiß-rosa Blüten, die die Biodiversität im Garten erhöhen. Auch die Kupferfelsenbirne (Amelanchier Lamarckii) ist eine tolle Bereicherung. Dieser mittelgroße Baum ist mit zahlreichen Blüten versehen, die Bienen in den Garten locken. Die schmackhaften Beeren sind sowohl für Vögel als auch für Menschen eine herrliche Delikatesse. Warten Sie also nicht zu lange mit der Ernte!
Sträucher
Obst- und Beerensträucher sind ein wichtiger Bestandteil eines Nahrungswaldes. Was halten Sie zum Beispiel von Sommerhimbeeren oder Herbsthimbeeren (Rubus Idaeus), Schwarzen Johannisbeeren (Ribes nigrem) oder Roten Johannisbeeren (Ribres rubrum). Bienen und Schmetterlinge lieben diese Sträucher und Sie vielleicht auch!
Feste Pflanzen und Kräuter
Lavendel ist nicht nur eine zierliche Gartenpflanze, auch in der Küche kommt sie gut zu ihrem Recht. Diese feste Pflanze hat eine hohe Anziehungskraft auf Bienen und Schmetterlinge. Sie ist mit aromatischen Blättern und duftenden Blüten versehen, die man sowohl frisch als auch getrocknet verwenden kann. Auch Salbei darf im eigenen Nahrungswald nicht fehlen. Beide Kräuter sind stark und vielseitig. Andere mehrjährige Kräuterpflanzen, die den Nahrungswald bereichern, sind zum Beispiel Thymian und Rosmarin. Wählen Sie Ihre gewünschten Sorten und legen Sie sofort los!
Die Vorteile von Nahrungswäldern in eigenem Garten
Nahrungs- oder Lebensmittelwälder bieten zahlreiche Vorteile. Neugierig? Wir listen einige für Sie auf:
- Immer etwas pflücken
In einem eigenen Nahrungswald mit einjährigen Pflanzen und Gewächsen gibt es immer etwas zu ernten. Ideal!
- Biodiversität erhöhen
Auch Bienen, Schmetterlinge, Vögel und Insekten freuen sich über einen Nahrungswald. Dort finden Sie Schutz und Nährstoffe.
- Sehr pflegeleicht
Nahrungswälder sind pflegeleicht, denn sie können sich selbst versorgen. Bodendecker unterdrücken etwa das Wachstum von Unkraut. Sogar ohne grüne Daumen können Sie einen Nahrungswald anlegen. Gelegentliche Gartenarbeiten, wie Sträucher mit der Heckenschere modellieren, gehören einfach dazu. Genauso wie das Ernten und Pflücken der Obst- und Gemüsesorten im Nahrungswald.
- Gesunder Boden
Nahrungswälder haben eine selbstversorgende Natur und verbessern die Bodenqualität im Garten, indem Sie eine gesunde Bodenstruktur aufbauen und Wasser absorbieren.
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Steht der Nahrungswald in einem Sandboden? Schauen Sie sich unsere Gartentipps zu ‚Auf sandigen Böden gärtnern‘ einmal an.
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